Bunte Nistkästen für den Jörgentor-Park


26.April 2021

 

 

An die Villa Kunterbunt der Kinderbuchfigur Pippi Langstrumpf erinnern durch

ihre bunte Bemalung manche Nistkästen im Jörgentor-Park. Hier haben sich

Künstler des Rhönklub-Zweigvereins Münnerstadt verewigt.


 

Bunt bemalt ist ein Teil der Nistkästen im Jörgentor-Park. Ute Krais (links), die

Naturschutzwartin des Rhönklub-Zweigvereins, reinigt gerade einen Kasten. Egbert Haut,

der Vorsitzende des Vereins, hält ihr die Leiter. Foto: Dieter Britz


Der Münnerstädter Rhönklub organisiert nicht nur Wanderungen, Ausflüge und

gesellige oder kulturelle Veranstaltungen. Seit 40 Jahren schon kümmern sich

die Mitglieder darum, dass Nistkästen aufgehängt und jedes Frühjahr gereinigt

werden. Verantwortlich dafür ist Naturschutzwartin Ute Krais, die dieses Amt

vor einigen Jahren von Hellmut Petsch übernommen hat. Rund 60 Nistkästen an

vielen Orten im Stadtgebiet betreut sie mit einigen Helfern.


Vor 40 Jahren hatte der Münnerstädter Rhönklub noch eine große Jugendgruppe

mit mehr als zehn Mitgliedern. Betreut wurde sie von Hellmut Petsch, der lange

Jahre auch das Amt des Naturschutzwartes hatte. Damals wurde mit dem

Aufhängen der Nistkästen und ihrer Betreuung begonnen. Im Werkraum der

Volksschule konnten die Buben und Mädchen der Jugendgruppe Nistkästen

basteln und anmalen. Sie betreuten sie auch regelmäßig. Das bedeutet, dass die

Nistkästen mindestens alle zwei Jahre vor dem Beginn der Brutzeit im Frühjahr

gründlich gereinigt werden mussten.


Helfer gesucht

 

Hellmut Petsch und einige Helfer setzten die Betreuung der Nistkästen fort,

obwohl die Jugendgruppe immer weiter schrumpfte und sich vor Jahren

schließlich ganz auflöste. Diese Arbeit machen Ute Krais und einige

Vereinsmitglieder noch heute regelmäßig und würden sich über weitere Helfer

freuen. Mit dabei sind unter anderem ihr Vorgänger als Naturschutzwart,

Vereinsvorsitzender Egbert Haut.


Wenn die Nistkästen zum Reinigen geöffnet werden, ist Vorsicht geboten, denn

oft sind Läuse oder Milben in den Nestern. "Deshalb wasche ich mir hinterher

immer gründlich den Kopf" sagt Hellmut Petsch. Ute Krais erzählt, dass sie

auch schon einmal fürchterlich erschrocken ist, als sie einen Nistkasten

öffnete. Hier hatte sich statt eines Vogels eine Haselmaus häuslich

eingerichtet. Sie durfte natürlich bleiben, zumal sie geschützt ist.


Für den Steinkauz

 

Die Nistkästen des Rhönklub-Zweigvereins hängen an mehreren Stellen im

Stadtgebiet, nicht nur im Jörgentor-Park. Auch am Wacholder- und am

Wiesenwanderweg und am Kämmer hängen Nistkästen "made by Rhönklub

Münnerstadt". Kürzlich wurde ein spezieller Nistkasten für ein Steinkauz-

Pärchen aufgehängt.


Hellmut Petsch legt Wert darauf, dass die allermeisten Kästen nicht gekauft

wurden, sondern selbst gebaut sind. Bis die Corona-Pandemie weitgehend alle

Aktivitäten verhinderte, beteiligte sich der Verein am Kinderferienprogramm

der Stadt. Dabei wurden unter Anleitung von Ute Krais und Hellmut Petsch

Nistkästen gebaut. Sie wurden im Jörgentor-Park und an anderen Stellen

aufgehängt oder die Buben und Mädchen nahmen sie mit nach Hause für den

eigenen Garten.


Maße eines Nistkastens

 

Ein Nistkasten sollte eine Grundfläche von mindestens 15 mal 15 Zentimetern

haben, sagt Hellmut Petsch. Das Einflugloch sollte mindestens 17 Zentimeter

über dem Kastenboden und unter dem Dach sein, damit Katzen oder Marder

nicht mit den Pfoten hineingreifen können. Wichtig ist auch ein wasserfestes

Dach. Das Einflugloch der Nistkästen des Rhönklubs hat einen Durchmesser

von 30 oder 35 Millimetern. Das reicht für Meisen, Spatzen, Buchfinken,

Rotschwänzchen oder das Rotkehlchen, den Vogel des Jahres 2021. Es kam

auch schon vor, dass Amseln, für die das Loch zu klein ist, sich mit dem

Schnabel einfach einen breiteren Eingang freigehackt haben.


Sollen Vögel auch im Sommer gefüttert werden? Die Frage ist umstritten.

"Ich füttere auch im Sommer und dafür stehe ich", betont Hellmut Petsch.

Er denkt an Körnerfresser wie Spatzen, die immer weniger Nahrung finden,

weil bei den Bauern auf dem Hof kein Korn mehr auf dem Boden liegt.


Spatzen oder Sperlinge gelten als vom Aussterben bedroht. Aber auch

Fleischfresser können mit Mehlwürmern gefüttert werden. Wichtig ist dabei

immer die Hygiene. "Vögel sind halt nicht so reinlich wie wir Menschen" sagt

Vogelexperte Petsch. Deshalb sollte das Wasser in Vogeltränken am besten

jeden Tag erneuert werden.


Vogelstimmenwanderung fällt aus

 

Zu den alljährlichen beliebten Veranstaltungen des Rhönklubs zählt die

Vogelstimmenwanderung. Sie muss wegen der Pandemie dieses Jahr ausfallen,

erklärt Egbert Haut. Er hat übrigens im Rathaus angeregt, bei der

Umgestaltung des Jörgentor-Parks eine Blumenwiese anzulegen. Ein größerer

Steinhaufen soll Kriechtieren wie Eidechsen eine Heimat bieten und ein Haufen

Totholz soll Insekten anlocken, die dann wieder Futter für die Vögel sind.


Pressebericht unseres Vereinsmitglieds Dieter Britz in der Saale-Zeitung

 

 

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